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Weinbau und Weine in Georgien

Seit Jahrtausenden wird in Georgien Wein angebaut. Auf einer Fläche von fast 100.000 Hektar werden fast 500 verschiedene Rebenarten kultiviert ( 4.000 gibt es auf der Welt insgesamt).

Die größten Anbaugebiete liegen in Ostgeorgien (Kacheti). Nach alter Tradition ist es untersagt, Weine zu verschneiden, was die Eigenheiten der Rebsorten und der Regionen gewährleistet.

Anders ist die Lage im Bergland von Westgeorgien. Durch die zersplitterte Landschaft ist die Anlage von Weinplantagen wie in Ostgeorgien unmöglich.

Deshalb ist der Weinbau in dieser Region noch echte Handarbeit. Die unterschiedliche mineralogische Konsistenz der Böden beeinflußt das Wachstum der Reben. Kurz gesagt diese Faktoren und das sehr unterschiedliche Kleinklima sind die Ursache dafür das diese Weine echte Unikate sind. Durch den politischen und wirtschaftlichen Umbruch in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion ging die Produktion von 800.000 Tonnen auf 100.000 Tonnen zurück.

Auch die Anti-Alkohol-Politik von Michail Gorbatschow trieb den Absatz des Georgischen Weines in Rußland in den Keller.

In der Zwischenzeit hat sich der Markt etwas erholt. Die Verarbeitung des Weines geschieht in den kleineren Betrieben nach alter Traditionen. Die Weintrauben kommen nach dem Pflücken in einem Bottich (Marani). Ein oder mehrere Männer steigen in den Bottich und stampfen die Trauben mit ihren Füßen.

Wenn die Trauben ausgepreßt sind, wird der Saft (Matschari) stehen gelassen bis der Gärungsprozeß einsetzt. Dann kommt der Saft in gläserne oder porzellane Gefäße bis die Gärungung abgeschlossen ist. Schließlich wird der Wein in Tongefäße (Kwewri) abgefüllt die in die Erde eingelassen sind. Sie haben ein Fassungsvermögen zwischen 10 und 100 Litern. Verschlossen werden sie mit einem Stein der mit Ton und Holzasche abgebdichtet ist.

Es ist Tradition einen Kwewri bei der Geburt eines Jungen zu füllen und bei der Hochzeit zu öffnen.

Es gibt in Georgien durchaus auch grosse Weinkellereien die mit moderner Technik arbeiten. Leider ist wie schon erwähnt, der Absatz erheblich zurückgegangen. Vielleicht auch wegen Kapitalmangel. Der georgische Wein, in Georgien getrunken, ist von guter Qualität, man hat, auch beim Genuss grösserer Mengen, nie einen schweren Kopf am nächsten Tag.

Hier einige Rebsorten:

Rkatsiteli: Weißweinrebe, heu bis strohfarben, neutral bis fruchtig, z.T.würziges Aroma.

Mtsvane: fruchtiger Weißwein, helle Farbe mit einem Grünstich.

Saperavi: dunkelroter Wein fruchtig und weich.

Matrassa: trockener, granatfarbener Rotwein